SOfia inklusiv: Design für Alle
Ein öffentlicher Personennahverkehr, der nach dem Grundsatz "Design für Alle" gestaltet ist, hat den Anspruch, für jeden in jeder Weise barrierefrei zu sein. Davon profitieren alle Nutzergruppen.
In diesem Sinne ist unser Shuttle SOfia auch ein Test dafür, wie in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen unbehindert und selbstständig hochautomatisierte oder autonome Shuttles nutzen können.
SOfia ist deshalb mit einer elektrisch ausfahrbaren Rampe ausgestattet, die für Rollstuhlfahrer einen stufenlosten Einstieg ermöglicht. Im Shuttle ist genügend Platz, um mit dem Rollstuhl zu manövrieren und ihn sicher abzustellen. Dafür gibt es eine besondere Verankerungsmöglichkeit.
Buttons mit Braille-Schrift helfen sehbehinderten oder blinden Menschen dabei, sich im Fahrzeug zu orientieren. Im Rahmen des Projekts soll darüber hinaus erarbeitet werden, welche zusätzlichen Interaktionsmöglichkeiten mit dem Shuttle für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste wichtig und technisch umsetzbar sind.
Sind beispielsweise Bodenindikatoren oder besondere akustische Signale hilfreich, um die Positionen der Sitzplätze, die Größe der Stellfläche für Rollstühle oder die Türen zu erkennen? Solche und ähnliche Frage werde ganz praxisnah und in enger Zusammenarbeit mit dem LWL Landschaftsverband Westfalen-Lippe beleuchtet.
Um die Sicherheit unserer Fahrgäste zu gewährleisten, können mit SOfia nur maximal sechs Fahrgäste (aufgrund der aktuellen Pandemielage kann diese Anzahl reduziert werden) gleichzeitig befördert werden und jeder Sitzplatz ist mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet. Es werden keine Stehplätze angeboten.
SOfia inklusiv: Navigation per App
Mit der App „mobil info“ gibt es bereits heute im Kreis Soest einen praktischen und hilfreichen Wegbegleiter für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die Bus und Bahn nutzen.
Alle denen, die nicht oder nicht gut sehen können, denen sagt die App an der Haltestelle, welcher Bus dort gerade hält. Während der Fahrt informiert sie über die nächsten Haltestellen und Umsteigepunkte. Durch die verbaute Hardware ivantoConnect in den Fahrzeugen, lässt sich die Haltewunschtaste direkt über die App auslösen.
Für Menschen mit Geheinschränkungen können die Einstelllungen der App „mobil info“ individuell angepasst werden. Auf diese Weise werden z.B. die maximale Fußweglänge zur Haltestelle oder Treppen direkt bei der Verbindungsauskunft berücksichtigt.
Bei Fahrten in einem hochautomatisierten Shuttle wie Sofia, das darauf ausgelegt ist völlig autonom, also ohne menschliche Begleitperson an Bord unterwegs zu sein, gibt es für die Navigation per App weitere Herausforderungen.
An dieser Stelle bringt der Projektpartner Frauenhofer FOKUS (Frauenhofer-Institut für offenen Kommunikationssysteme) seine Kompetenz ein und wirkt an der Weiterentwicklung der App „mobil info“ mit. Dabei geht es um Funktionen, die sehbehinderten Menschen die genaue Position der Bustür übermitteln, falls sie allein im Bus reisen oder nicht auf Hilfe anderer angewiesen sein wollen. Ein weiterer Aspekt ist eine genaue Rollstuhlerkennung an der Bushaltestelle. Dabei setzt Fraunhofer FOKUS auf die Erweiterung seiner everGuide-Indoor-Lokalisierungslösung für blinde und sehbehinderte Menschen, die bereits in vielen öffentlichen Gebäuden erfolgreich eingeführt wurde.