Kommunikationsmodul für barrierefreie Mobilität wird erstmals in Easy- Mile’s EZ10 autonomes Shuttle verbaut

Im Rahmen des Projekts Ride4All wird erstmals ein Modul zur Kommunikation mit Menschen mit eingeschränkter Mobilität, besonders Menschen mit Sinneseinschränkungen, in ein autonomes Shuttle von EasyMile verbaut. Das ivantoConnect Kommunikationsmodul soll es vor allem Menschen mit Sinneseinschränkungen ermöglichen, künftig Angebote des öffentlichen Nahverkehrs uneingeschränkt nutzen zu können. Das Smartphone-basierte System stellt barrierefreie Mobilitätsassistenz, liefert zudem verbesserte Fahrgastinformationen und vermittelt ein erhöhtes Sicherheitsgefühl für den Nutzer im ÖPNV.

Bei der Zugänglichkeit zu Verkehrssystemen und deren Nutzung spielt die Barrierefreiheit eine entscheidende Rolle. Mobilität, Aufenthalt und insbesondere die Orientierung sollen für jeden ermöglicht werden. Öffentliche Verkehrsmittel sind barrierefrei, wenn sie für Menschen mit sensorischen oder mit Mobilitätseinschränkungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.

Um ein “Design for all” auch bei individuellen Mobilitätskonzepten zu erforschen, wurde das Projekt Ride4All ins Leben gerufen. Das Projekt bestehend aus den Partnern Kreis Soest, Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH, Stadt Soest, LWL-Berufsbildungswerk Soest (Förderzentrum
für blinde und sehbehinderte Menschen), GeoMobile GmbH, eagle eye technologies und dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme entwickelt ein funktionales und digital vernetztes Mobilitätssystem, das auf der Basis von autonom fahrenden
Fahrzeugen eine Erprobung und Evaluierung für Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen im Alltag einer ÖPNV Struktur ermöglicht. In der Ableitung sollen Handlungskonzepte für einen barrierefreien Einsatz automatisiert fahrender Kleinbusse im Regelbetrieb des ÖPNV zur Verfügung gestellt werden.

EasyMile’s Shuttle EZ10 verfügt serienmäßig über eine elektrische Einstiegsrampe für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, und bietet einen intuitiv gestalteten Innenraum, um das Reisen mit dem Shuttle so einfach und nutzerfreundlich wie möglich zu gestalten. Mit dem Einbau des zusätzlichen Kommunikationsmoduls, das mit Blick auf die Barrierefreiheit im ÖPNV initial für die Interaktion zwischen Fahrzeug und Smartphone der Mitreisenden konzipiert wurde, wird erstmals eine derartige Technologie in das in mehr als 30 Ländern eingesetzte Shuttle verbaut.

Ivanto Einbau Sofia © Kreis Soest Über Bluetooth wird auf dem Smartphone der Mitreisenden eine Verbindung zum Fahrzeug geschaffen, die es Fahrgästen erlaubt, mit einer App die Signaleinrichtungen (Haltewunsch, Anforderung eines Tür-Finde-Signaltons) anzusteuern. Das ivantoConnect Modul decodiert IBIS-Protokolldaten und sendet diese im Bluetooth Smart Advertising Modus in die nähere Umgebung des Shuttles (ca. 30-50 Meter) an Smartphones und andere Kommunikationsmodule in Stelen an der Haltestelle. Gleichzeitig wird per Bluetooth der Rückkanal zum Fahrzeug geschaffen, über den Nutzer*innen mit ihrem Smartphone die Signaleinrichtungen des Shuttles fernbedienen können.

Damit erfolgt die Fahrgastinformation in Echtzeit durch das Fahrzeug selbst. Im Zusammenspiel mit der mobilen Verbindungsauskunft meldet sich das einfahrende Fahrzeug beim wartenden Fahrgast persönlich an. Es informiert über anstehende Zwischenhalte und weist auf den persönlichen Ausstieg hin. Der Fahrgast kann den Haltewunsch an das Fahrzeug senden oder die Einstiegshilfe anfordern.

Für die Shuttles, die vor allem dazu im ÖPNV verwendet werden, um sogenannte “Erste und letzte Meile”-Lücken zu schließen, ist das ein echter Mehrwert. “Wir entwickeln unsere Technologie stets weiter. Im Zentrum unserer Arbeit steht immer die Sicherheit und der Komfort der Fahrgäste, daher sind wir besonders froh, dass wir diese Technologie in unserem autonomen Shuttle testen können. Damit macht das Shuttle einen weiteren Schritt auf dem Weg zum voll-autonomen Fahren in Deutschland und unterstützt dabei den ÖPNV inklusiv zu gestalten.”, fügt Sarah Kern hinzu, Projektmanagerin im Bereich Field Services bei EasyMile.

Über Ride4All

Das Projekt entwickelt ein funktionales und digital vernetztes Mobilitätssystem, das auf der Basis von autonom fahrenden Fahrzeugen eine Erprobung und Evaluierung für Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen im Alltag einer ÖPNV Struktur ermöglicht. Unterstützt durch eine App-basierte digitale barrierearme Reiseassistenz und Navigationshilfe im und außerhalb des Fahrzeugs, auf dem Weg zum Fahrzeug und den weiteren Fußweg zum gewünschten Ziel, sollen forschungs- sowie wissenschaftliche Betrachtungen ermöglicht werden. In der Ableitung sollen Handlungskonzepte für einen barrierefreien Einsatz automatisiert fahrender Kleinbusse im Regelbetrieb des ÖPNV zur Verfügung gestellt werden.

Das Projekt wird mit einer Höhe von 2,28 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert