Die Vorbereitungen für den ersten autonomen Shuttlebus laufen auf Hochtouren.

Im Mai startet in Soest ein außergewöhnlicher Verkehrsversuch.

Noch gibt es viel zu tun. Und wie immer steckt der Teufel im Detail. Aber jetzt ist die Zielgerade in Sicht: Voraussichtlich im Mai wird der erste autonome Shuttlebus in Soest seine Runden drehen. „Von der Idee bis zur Umsetzung braucht es einen langen Atem“, gesteht Jörn Peters, verantwortlicher Projektleiter für Ride4All beim Kreis Soest, und freut sich, dass es bald losgeht.

Ein autonomes Shuttle an sich ist schon etwas Besonderes. In Soest wird aber noch eine Schüppe draufgelegt. Jörn Peters erläutert: „Unser Forschungsprojekt beschäftigt sich zusätzlich zu den verkehrlichen Aspekten mit den Bedürfnissen und Anforderungen von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen.“ Die Frage ist vor allem: Wie muss der Innenraum eines autonomen Shuttles idealerweise gestaltet sein? Erst durch einen leichten Zugang und eine einfache Nutzung für jedermann zeichnen sich gute Mobilitätsangebote aus. Deshalb fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Projekt Ride4All.

Und so erklärt sich auch der Name des neuen Mini-Busses: SOfia – Soest fährt inklusiv und autonom. „Bei uns sind alle schon ganz gespannt“, versichert Caroline Tassis, vom LWL Berufsbildungswerk für blinde und sehbehinderte Jugendliche und junge Erwachsene. SOfia verbindet den Soester Bahnhof mit dem LWL. Für Lernende und Lehrende am Berufsbil-dungswerk ergeben sich daraus tägliche Fahr- und Testmöglichkeiten.

Bis es soweit ist, muss noch einige Arbeit erledigt werden. Die endgültige Streckenführung und die Position der Haltestellen sind in Zusammenarbeit mit der Stadt festzulegen. Das Shuttle muss in der RLG Werkstatt für den Linienbetrieb ausgerüstet werden. Nicht zu vergessen die Schulung von RLG Fahrpersonalen. Denn wie Hauke Möller erklärt: „SOfia ist in der Lage autonom zu fahren, die Straßenverkehrsordnung schreibt aber vor, dass immer ein menschlicher Operator an Bord ist.“ Und da SOfia kein klassisches Lenkrad mitbringt, braucht es Übung im Umgang mit dem ungewöhnlichen Gefährt. Die Hauptaufgabe des Operators ist die Fahrtüberwachung. Falls nötig, kann er SOfia manuell steuern.

Wenn alles gut läuft, dann ist es Mitte Mai soweit. SOfia wird als neues Verkehrsmittel, auf einer neuen Linie, den öffentlichen Nahverkehr in Soest bereichern und erweitern. Ein spannender Verkehrsversuch, der voraussichtlich bis zum Jahresende dauert. Schon jetzt sind alle Soester Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen und mitzu-fahren. Ein Ticket ist nicht nötig, die Fahrten mit SOfia sind kostenlos.

Hier finden Sie den Text als Download: Autonomer Shuttle fährt bald in Soest

Ansprechpartner für Medienvertreter

Kreis Soest: Hanna Schulte I Hanna.Schulte@Kreis-Soest.de
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